Das wohl stabilste und hartnäckigste Betriebssystem lief am 8. April aus. Ab diesen Tag wird ausdrücklich davor gewarnt, es weiter zu nutzen.
Nur, wie realistisch ist diese Warnung? Sind plötzlich alle PCs betroffen die noch Windows XP nutzen?
Keine Updates mehr für Windows XP
Theoretisch ist nun jeder XP PC und Laptop angreifbar. Praktisch sieht es aber so aus, dass auch in der Vergangenheit Updates nicht täglich veröffentlicht wurden. Man kann also davon ausgehen, XP noch eine Weile nutzen zu können. Dennoch ist Vorsicht geboten.
Wer sich an einigen Sicherheitsvorkehrungen hält, kann noch eine begrenzte Zeit Freude an seinem alten Betriebssystem haben. Wer außerdem seinen PC ausschließlich offline nutzt, kann meiner Meinung nach auch noch viele Jahre das System nutzen.
So nutze ich z.B. auf meinen Arbeits-PCs im Studio noch Windows XP. Dort das ganze System umzustellen, wäre einfach zu aufwändig, auch weil manche spezielle Soft- und Hardware nur mit XP läuft, da es keine Treiber für Windows 7 oder höher gibt.
Warten auf Windows 9?
In einigen Kreisen wird sogar gesagt, dass man den Sprung zu Windows 7 oder 8 sich sparen kann, da noch in diesem Jahr Windows 9 erscheinen wird. Also gerade für meine Büro PCs ist das eine Überlegung Wert zu warten oder aber man greift zu einem Linux System vorrübergehend.
Zum Thema Windows XP gibt es übrigens auf Caschys Blog eine Umfrage.
Was hat das mit Marketing zu tun?
Windows XP war ein sehr beliebtes Betriebssystem da es sehr benutzerfreundlich ist. Obwohl es Windows 7 und 8 nun schon eine Weile gibt, haben immer noch sehr viele PCs das veraltete System im Gebrauch.
Meiner Meinung nach hat Microsoft hier ein Produkt geschafft, welches einen wirklichen Nutzen hatte aber durch ihre eigene Firmenpolitik haben sie sich das Produkt zerstört. Natürlich haben die nachfolgenden Versionen ihre Daseinberechtigung aber der hohe Anteil der bestehenden Nutzer zeigt, dass diese Versionen Windows XP einfach nicht das Wasser reichen können.
Hier hätte man ein Produkt schaffen können, welches auf XP aufbaut. Es ist alles andere als Nutzerfreundlich von seinen Kunden nun zu verlangen, dass sie sich neue PCs kaufen, ein neues Betriebssystem, neue Drittsoftware, eventuell auch neue Hardware usw.
Selbst bei einem kleinen Betrieb wie meinem, können da Kosten von mehreren tausend Euro entstehen. Das ist einfach unwirtschaftlich.
Nun wird man sagen, MS macht es, weil es das kann. Ja das ist richtig, wem jedoch die eigenen Kunden am Herzen liegen, sollte dringend darüber nachdenken, Produkte zu schaffen, die abwärtskompatibel sind.
Vielleicht ist das in der heutigen Weckwerfgesellschaft unwirtschaftlich, auf jeden Fall trägt dieses Umdenken extrem zur Kundenbindung bei und kann damit ein wichtiger Faktor im Marketingmix sein.
Wie denkt ihr darüber? Wie gestaltet ihr eure Produkte oder Dienstleistungen? Habt ihr aus anderen Branchen ähnliche Beispiele?
0 Kommentare.