Corporate Blog für Unternehmen aufgesetzt – und was jetzt?

Als ich letztes Jahr meinen Corporate Blog für meine Firma aufgemacht habe wusste ich, dass ich regional aber auch überregional der einzige in meinem Fachgebiet sein werde, der mit Hilfe eines Blogs auf Akquisejagd geht und damit einen enormen Wettbewerbsvorteil.

Ich hatte bis dahin zwar schon in verschiedenen Blogs geschrieben aber so ein corporate Blog war eine ganz neue Erfahrung. Vorher habe ich über meine Erfahrungen gesprochen um anderen zu helfen und habe dabei einen oft lockeren Ton angeschlagen.

Hier war ich mir nun jedoch unsicher.

In diesem Artikel möchte ich die Gedanken anreißen, was mir vor, nach und während des Einrichten meines corporate Blogs durch den Kopf ging und auch noch immer geht und hoffe damit anderen Selbständigen den Mut zu geben schon morgen selbst mit einem Blog Neukunden zu akquirieren.

Weitere Themen die für mehr Vielfalt in einem Corporate Blog sorgen, sind übrigens als Ergänzung zu meiner Akquisestrategie hier zu finden.

Mein Corporate Blog als Akquisetool

Wer gerade als Kleiner Unternehmer noch relativ frisch am Markt ist, kann nicht unbedingt auf viele geschäftliche Kontakt zurückgreifen, die ihm den Umsatzstrom bringen, die er (oder sie) braucht um zu überleben.

Das war auch mir klar und so habe ich schon früh angefangen meine Website zu optimieren. Irgendwann war jedoch Schluss.

Ich habe festgestellt, dass meine Dienstleistung immer öfter für Projekte in Anspruch genommen wurde, die ich unmöglich alle auf meiner Website vorstellen konnte, das wäre zu unübersichtlich gewesen und auch die Optimierung für die Suchmaschinen wäre, meiner Meinung nach, sehr schwierig gewesen bzw. es hätte sich sehr schnell der Gedanke bei den Kunden breitgemacht, es hier mit einem Bauchladenanbieter zu tun zu haben – so zumindest meine Befürchtung.

Eine Lösung musste her und da ich Neukunden sowieso zu mitlerweile 99% online akquiriere, wollte ich meine Bemühungen hier ausbauen, als plötzlich auf ein ganzes anderes Marketingkonzept zu setzen.

Themenfindung für meinen Corporate Blog

Der Anfang war das bekannte weiße Blatt Papier. Über was soll ich schreiben?

Also fertigte ich mir eine ausführliche Referenzliste an zusammen mit den Kundenanfragen zu Projekten, die ich überhaupt nicht auf dem Schirm hatte aber dennoch direkt mit meinem Fachgebiet zu tun hatten. Außerdem bat ich meine MitarbeiterInnen einfach mal Beiträge aus ihrer Sicht der täglichen Arbeit in meinem Tonstudio zu verfassen.

Mit letzterem wollte ich einen Blick aus einer anderen Perspektive ermöglichen, als wenn da nur der Chef selbst schreibt. So können sich potentielle Kunden einen Überblick darüber verschaffen, was sie für ein Klima erwartet oder wie bestimmte Aufgaben verteilt sind.

So entsteht ein Wiedererkennungswert und die Besucher meines Studio fühlen sich vertrauter, da sie das Umfeld bereits kennen.

Der Corporate Blog als Marketinginstrument

Neben dem Einblick in den täglichen Produktionsprozess ist so ein Corporate Blog natürlich auch ein sehr gutes Mittel um Suchmaschinenoptimierte Texte über den Nutzen meiner Dienstleistung zu schreiben.

Dabei greife ich auf meine Referenz- oder Anfragenliste zurück und betrachte, für welchen Zweck ich bereits gebucht wurde.

Als nächstes schreibe ich dann eine kleine Geschichte über das Projekt und den Nutzen den der Kunde von der Zusammenarbeit hat. Hierbei besteht viel mehr die Möglichkeit auf Emotionaler Ebene Themenrelevant zu kommunizieren, denn der Leser wird meistens auf diesen Artikel über die Suchmaschinensuche aufmerksam werden.

Ein Beispiel:

Ich habe einen Artikel über Schiffsansagen geschrieben. Ein Thema auf das ich nie gekommen wäre, bis mich eine Rederei anrief und darum bat, Audio-Aufnahmen zur Erklärung der Schiffstour in verschiedenen Sprachen aufzunehmen, denn der Schiffsführer, der das bisher live direkt wärend der Fahrt gemacht hat, war nicht mehr Verfügbar und außerdem wollte man nun mehrere Sprachen anbieten. Das war für einen einzelnen Menschen, der auch noch die Verantwortung trägt ein Schiff sicher zu steuern, eine zu große Belastung und eine extra Arbeitsstelle gab das Budget nicht her. Also musste eine Einmalzahllösung her.

Zugegeben, die Zielgruppe ist sehr klein aber unter meinen Mitbewerbern fand sich nur ein einziger, der hier einen Service dazu anbot. Außerdem ist davon auszugehen, dass die Suchabfrage zu diesem Thema eine ernste Kaufabsicht beinhaltet.

Das Ergebnis:

Nachdem ich einen informativen Artikel über Schiffsansagen und deren lukrativen Einsatz sowie dem Einsparungspotential und damit höheren Gewinn verfasst habe, stieg der Blogartikel nach bereits einer Woche direkt auf Platz zwei in den deutschlandweiten Suchergebnissen ein (mitlerweile steht der Artikel auf Platz 1).

Ich war überrascht. Hier schien ich eine echt Nische gefunden zu haben und die nächste Anfrage ließ kaum auf sich warten.

Davon motiviert schrieb ich nun also auch noch zu anderen Bereichen, die ich nie aktiv beworben hätte, ähnliche Artikel in meinen Blog gepart mit Veranstaltungs- und Locationtipps meiner Zielgruppe, um auch regional sichtbar zu sein.

Die Conversion Rate optimieren

Die Erfahrungen aus der Vermarktung von Dienstleisterwebsites bewarte mich dann noch vor einen Fehler, der mich wohl einige Aufträge gekostet hätte. Eine Regel besagt, dass man die Kontaktaufnahme zum Anbieter so einfach wie möglich machen sollte.

Das Beste wäre, ein Kontaktformular direkt unter den Text. Da ich das allerdings zu werblich fand und ich den Communitycharakter des Blogs bestärken wollte, entschied ich mich GEGEN das Kontaktformular unter jedem Blogpost und FÜR eine direkte Anfrageaufforderung, die zum Kontaktformular verlinkt war.

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Warum?

Tests haben ergeben, dass die Anfragefrequenz höher ist, wenn eine direkte Aufforderung zur Kontaktaufnahme enthalten ist.

Mit diesem Wissen bewaffnet, stattete ich also jeden Blogbeitrag mit einer Kontakt-aufforderung aus. Bis heute die lohnenste Akquisearbeit überhaupt, denn auch nach über einem Jahr akquirieren diese Blogposts noch Anfragen, die immer wieder Staunen aber auch Zufriedenheit auslösen.

Fazit

Das war Anfang 2013. Bis heute bekomme ich den Großteil neuer Anfragen über meinen Blog. Ich kann also sagen, ich habe mir hier ein echtes nachhaltiges Akquisetool geschaffen. Ein Argument, welches so ziemlich jeden Unternehmer und Shopbetreiber dazu motivieren und überzeugen sollte, Anstrengungen in einen eigenen Blog zu stecken. Gerade wenn das Marketing Budget klein oder gar nicht vorhanden ist, sollte über diese Form des Blogmarketing nachgedacht werden.

Wer jetzt seinen Blog noch auf einer anderen Domain mit unterschiedlicher IP-Adresse hostet und auf seine Website/Shop Keywordbezogen verlinkt, kann mit Hilfe dieser Backlinks seine Website ebenfalls zu höheren Rankings in den Suchergebnissen befördern.

Habt ihr für eure Firma einen eigenen Blog angelegt? Was sind eure Erfahrungen? Schreibt diese doch in die Kommentare oder verlinkt zu einem eventuell schon verfassten Blogartikel über Corporate Blogs. Ich freue mich immer wieder neues zu lernen.

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Nachtrag: gestern ist ein toller Beitrag zum Thema: warum ein Blog besser als Facebook ist – beim Chefblogger erschienen. Dieser ist eine gute Ergänzung zu meinem Beitrag, gerade aus SEO sicht, wie ich oben beschrieben habe.

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